Nach langer Zeit mal wieder eine Meldung von meiner Seite. Unser Umzug ist wesentlich zeitraubender als gedacht, nach wie vor stehen überall Kisten rum und ich habe erst seit einer Woche zumindest zwei der Regale im Bastelzimmer. Einen kurzen Versuch aus Kisten zu basteln hatte ich nach zehn Minuten aufgegeben. Es klappt einfach nicht bei jedem Handgriff erst nach der richtigen Kiste suchen zu müssen, diese dann halb auszuräumen, umzustapeln und neu einzuräumen. Nun habe ich meine Sachen erstmal in Wichtiges (das steht jetzt im Regal) und Nicht-so-Wichtiges (in Kisten unter der Dachschräge) sortiert und konnte nun endlich zumindest mal die Wir-sind-Umgezogen-Karten für die nicht digitalen Teile des Familien- und Freundeskreises machen (zeige ich die Tage noch).
Wir haben die Überlegung mit dem mittigen Expedit aufgegeben und stellen nun doch Regale an der einzig verfügbaren Wand. Es ist nicht ganz einfach welche zu finden, die gut unter die Schrägen passen (wir haben uns auch prompt vermessen und falsch bestellt, aber anderes Thema...), aber es wird hoffentlich.
Was ich heute zeigen möchte ist mein momentaner Stand bei der Frage: Wohin mit meinen Stanzen? Wie neulich beschrieben ist meine bisherige Hängelösung durch die Schrägen nicht mehr möglich. Mir ist es wichtig die Stanzen vom Schreibtisch aus greifen zu können, weil ich sie doch ziemlich oft und viel verwende. Bleibt also noch Regal bzw. Schubladen. Das führte nun zum nächsten Problem. Bereits beim Umzug hatten wir festgestellt, dass sich mein Ikea Alex Schubladenelement durch völlige Überladung (öhm, naja, Papier ist halt schwer) verzogen hatte und die Böden der Schubladen durchhingen. Was also tun?
Schließlich bin ich auf diese Lösung gestoßen, die mir für mein Möbelstück machbar erschien. Also, ab in den Baumarkt und Latten zuschneiden lassen. Nochmal in den Baumarkt passende Schrauben kaufen. Und nochmal in den Baumarkt um Bohrvorsätze der Größe 3 zu besorgen (Ihr seht, ich bin einfach nicht so der Heimwerker). Aber dann konnte es losgehen.
Ihr solltet zu Zweit sein, da die Schublade ja Zug in unerwünschter Richtung hat, braucht man jemanden zum Festhalten in der richtigen Postition.
Man beginnt damit die Latte mittig auf die Schubladenseite zu legen und zu markieren.
Nun kommt gleich der etwas komliziertere Teil: wie der Autor des Artikels richtig sagt, ist der WAF-Faktor von Schrauben auf der Möbelfrontseite gegen 0 gehend. Daher habe ich, wie von Ihm vorgeschlagen, Winkel verwendet. Es empfielt sich diese gleich jetzt an der Latte zu befestigen. Da im ersten Versuch beim Schrauben das Holz gesplittert ist, rate ich dazu Löcher vorzubohren. Ansonsten ist das nicht schwierig. Einfach markieren, leicht vorbohren, Winkel dran, Schraube(n) durch (Schraubenlänge hängt von der Breite Eurer Latte ab). Das auf jeder Seite der Latte machen und dabei darauf achten, das die noch unbefestigte Kante der Winkel etwa auf einer Linie mit der Kante der Latte ist.
Nun vergisst man diese Seite erstmal und kümmert sich um die Befestigung auf der Rückseite (ist einfacher).
Hier würde ich auf alle Fälle raten die Löcher vorzubohren, IKEA hat halt nicht so das geniale Holz, das splittert sonst vielleicht. Erst die Rückwand kurz unter dem Schubladenboden durchlöchern, dann Latte dranhalten und kurz mit dem Bohrer durch die Löcher und so die Latte ein bisschen vorbohren. Anschließend einfach zwei lange Schrauben durch (ca 3,5er).
Auf dem Bild seht Ihr, dass meine Latte oben rausschaut. Das ist mehr oder weniger Absicht, der Abstand zwischen Boden und Schubladenkante beträgt nur einen Zentimeter. Das erschien mit im Baumarkt nicht genug um das spätere Gewicht tragen zu können und ich hatte Bedenken, dass das beim Bohren reisst. Außerdem kosten meine Latten 82 Cent (eine hat gereicht), die 1 cm Dinger das 8fache (davon hätte ich drei gebraucht da andere Länge). Da es ja erstmal ein versuch war erschien mir das zuviel. Da die Alex-Schubladen ja oben den Eingriff haben sieht man theoretisch die Verstärung durch den Eingriff, praktisch aber nicht, da man ja immer von oben schaut und in dem Winkel ist das nicht zu sehen. Stört mich aber auch nicht, Stabilität ist mir wichtiger. Das heißt aber auch, dass ich mir bei der untersten Schublade nochmal was anderes überlegen muss, vielleicht doch noch ein 1cm-Stück...
Und jetzt noch die Befestigung auf der Vorderseite. Hier natürlich darauf achten eine Schraube zu nehmen, die nicht durch das Front-Brett durchgeht. Dann auch hier kurz an der entsprechneden Stelle anbohren, es reicht wenn einfach das Furnier durch ist, dann bricht das nicht. Durch die bereits befestigte Rückseite ist das leicht zu plazieren.
Zum Schluss habe ich noch eine Schraube einfach in der Schublade nach unten durch die Latte gebohrt um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten. Wenn Ihr eine Schraube mit flachem Kopf nehmt, dann senkt sich das so ein, dass es überhaubt nicht stört.
Nun hoffe ich mal, dass die ganze Sache meine Schubladen wie geplant in Form hält und stabilisiert. Trotzdem bin ich mir im Zweifel wie viel Gewicht ich der Sache zutrauen kann. Ich habe mal gewogen, alle meine Stanzen wiegen 26,4 kg, das heißt bei drei Schubladen annähernd neun Kilo und bei vier Schubladen auch immer noch an die sieben Kilo... Außerdem ist die Platznutzung nicht gerade effizient. Also auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber zumindest ein Problem weniger. Egal was ich in den Schubladen dann aufbewahre, sie hängen zumindest nicht mehr durch.
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Markus (Mittwoch, 23 Januar 2019 09:42)
Hallo Katharina,
die Idee finde ich vom Prinzip her super, ich würde anstatt Massivholz eher dünneres Multiplex nehmen, die Winkel innen verschrauben und ordentlich leimen.
LG Markus